Neue ISO 9001-Anforderungen zum Klimawandel
Factsheet
Neue ISO-9001 Anforderung zum Klimawandel
Neue ISO-Anforderung zum Klimawandel:
Was Unternehmen wissen müssen
Im Kampf gegen die globale Erwärmung erweitert die ISO ihre Normen, um den Klimawandel stärker zu berücksichtigen und die Klimaziele zu unterstützen. Entsprechende Chancen und Risiken müssen von Unternehmen künftig verpflichtend einbezogen werden. Bei der Integration des Klimawandels in die ISO-Managementsystem-Normen handelt es sich um keine Revision, sondern um eine ergänzende Anforderung in Hinblick auf den Klimawandel.
Welche Normen sind von den Änderungen betroffen?
Neben der Norm ISO 9001 sind auch die ISO-Normen 14001, 45001 und 5001 betroffen.
Hintergrund – Warum wird das Thema Klimawandel in die ISO 9001 mit aufgenommen?
Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Durch menschliche Aktivitäten, insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung von Wäldern, hat sich die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre dramatisch erhöht. Dies führt zu globalen Temperaturanstiegen, extremen Wetterereignissen und weitreichenden ökologischen und sozialen Auswirkungen. Diese erfordern ein gemeinsames globales Handeln, innovative Lösungen und eine nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft.
Daher wurde im September 2021 mit der Londoner Deklaration eine Vereinbarung getroffen, die die ISO und ihre Mitglieder dazu verpflichtet, Klimaschutzmaßnahmen in ihre Normen zu integrieren und sicherzustellen, dass zukünftige und bestehende ISO-Normen die Ziele des Pariser Klimaabkommens und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sowie deren Maßnahmen zur Anpassung und Resilienz zu unterstützen. Die Deklaration zielt darauf ab, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu fördern und Unternehmen weltweit dabei zu helfen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und nachhaltiger zu wirtschaften.
Zur Demonstration des dringenden Handlungsbedarfs wurde die Ergänzung noch vor der neuen ISO 9001 Revision eingeführt und ist seit Beginn 2024 in Kraft. Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht es Unternehmen, sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und ihre Prozesse entsprechend anzupassen.
Was genau hat sich verändert?
Die Norm DIN EN ISO 9001 wurde im Mai 2024 in den Normanforderungen 4.1 und 4.2 um folgende Sätze ergänzt (ISO 9001:2015 / Amd.1:2024)
Wichtiger Hinweis zur Interpretation der Normen Änderung AMD.1:2024:
Die ISO beabsichtigt nicht, zukünftige Managementsystem-Normen komplett auf den Klimaschutz auszurichten. Vielmehr soll das Thema auf die Tagesordnung gesetzt werden, um Organisationen dazu zu bringen, ihren Einfluss zu analysieren, Chancen zu erkennen, Risiken systematisch zu behandeln und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
- Anforderung 4.1 (Ergänzung des Unterabschnitts)
Die Organisation muss bestimmen, ob der Klimawandel für sie ein relevantes Thema ist. - Anforderung 4.2 (Anmerkung am Ende des Unterabschnitts)
Anmerkung: Maßgebliche interessierte Parteien können Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben.
Eine zentrale Neuerung im Abschnitt 4.1 der DIN EN ISO 9001 besagt, dass Organisationen nun bestimmen müssen, ob der Klimawandel für sie ein relevantes Thema ist. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf das eigene Geschäft zu verstehen und darauf zu reagieren. Ebenso wurde im Abschnitt 4.2 eine Anmerkung hinzugefügt, die darauf hinweist, dass interessierte Parteien Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben können. Diese Ergänzung unterstreicht die Bedeutung, die Erwartungen und Anforderungen von Stakeholdern in Bezug auf den Klimawandel zu berücksichtigen und in die Unternehmensstrategie zu integrieren.
Was bedeutet die Änderung bezüglich des Klimawandels für Unternehmen?
Welche Auswirkung hat die neue Anforderung – Klimawandel – auf das Audit?
Wurden die Anforderungen aus den Abschnitten 4.1 und 4.2 zum Klimawandel noch nicht abschließend implementiert, wird diese Feststellung aus dem Audit bis zum 31.12.2024 als Verbesserungspotential im Auditbericht aufgeführt.
Bei Audits, die ab Januar 2025 durchgeführt werden, muss die Umsetzung der neuen Zusatzanforderung im Rahmen des Audits nachweisbar sein, anderenfalls kann dies als Feststellung mit Nachbesserungsbedarf bewertet werden.
Vorbereitung zu den ISO 9001 Ergänzungen A1:2024-05:
1. Die Organisation muss bisher gem. 4.1 externe und interne Themen und gem. 4.2 die Anforderungen der interessierten Parteien bestimmen. Durch die Änderung müssen nun zusätzlich die Auswirkungen, die durch den Klimawandel auf die Organisation und das Managementsystem einwirken bestimmt werden.
Beispiele: gesetzlichen oder behördlichen, Anforderungen, Stürme, Überschwemmungen, Brände und Dürren, die zu Lieferengpässen führen, Markttrends in Bezug auf die Nachhaltigkeit, etc.2. Die für den Klimawandel bestimmten relevanten Aspekte, müssen im Rahmen der Risikobetrachtung 6.1 bewertet und sofern möglich Maßnahmen zur Vermeidung der unerwünschten Auswirkungen abgeleitet werden.
3. Abschließend sind in der Managementbewertung die Aspekte zum Klimawandel in Hinblick auf den Normenpunkt 9.3.2 d zu berücksichtigen.
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